Was passiert mit deiner Kleiderspende?
Damit deine Spende auch wirklich da ankommt, wo sie hilft, durchläuft dein Paket vom Paketboten bis zur Wertspende mehrere Stationen. Wir möchten dir zeigen, wie deine Kleidung weiterverwendet wird und auf welchen Wegen sie Gutes tut.
Du möchtest es genauer wissen?
Dann klicke dich durch den Lebenszyklus deiner Kleiderspende!
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Die Nutzung
Nach dem Kauf eines Kleidungsstücks beginnt ein Kreislauf, den wir alle gut kennen. Unsere Kleidung muss regelmäßig gewaschen, getrocknet und ggf. gebügelt werden. Und in unseren Kleiderschränken tummelt sich eine Vielzahl von Kleidungsstücken. Frauen besitzen im Durchschnitt mit 118 Kleidungsstücke, damit deutlich mehr als Männer (73 Teile) (Quelle: Greenpeace 2015).
Gewaschen wird in der Regel in einer Waschmaschine – dabei wird Wasser, Strom und auch Waschmittel verbraucht. Einen positiven Beitrag leistet es, wenn beim Kauf einer Waschmaschine darauf geachtet wird, wie hoch die Energieeffizienz und der Wasserverbrauch pro Waschgang ist.
Um die gewaschene Wäsche zu trocknen, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder wird die Wäsche zum Trocknen aufgehängt oder in einem Wäschetrockner maschinell getrocknet. Der Einsatz von Wäschetrocknern ist sehr bequem, verbraucht aber natürlich zusätzlich Strom. Wird die Wäsche in geschlossenen Räumen zum Trocken aufgehängt, ist es wichtig regelmäßig und gut zu lüften, da sonst die Feuchtigkeit im Raum bleibt und sich Schimmel bilden kann.
Grundsätzlich gilt: die Lebensdauer von Textilien ist begrenzt und u.a. von Faktoren wie Produktqualität, Waschhäufigkeit, Trageverhalten abhängig. Spätestens nach drei Jahren, wird die Hälfte der Oberteile, Hosen, Schuhen in deutschen Kleiderschränken ausgemustert (Quelle: Greenpeace 2015).
Die Weiterverwendung
Wenn du dich dazu entscheidest, ein Kleidungsstück auszusortieren, gibt es einige Möglichkeiten dieses weiterzugeben. In Deutschland ist es üblich, aussortierte Textilien zu spenden. Ca. eine Million Tonnen Altkleider werden jedes Jahr in Altkleidercontainer oder Sammlungen gegeben. Seit der 1990er Jahre wächst die Menge der aussortierten Textilien kontinuierlich. Dadurch kommen mittlerweile mehr Altkleider zusammen, als soziale Einrichtungen benötigen (Quelle: FairWertung).
Neben klassischen Abgabestellen wie Kleidercontainern oder Sammelstellen, bietet „Platz schaffen mit Herz“ ein weiteres Angebot für aussortierte Textilien. „Platz schaffen mit Herz“ hilft dir dabei, deiner Kleidung ein zweites Leben zu schenken. Dein Paket mit der Kleiderspende geht auf direktem Weg zu einem unserer Sortierbetriebe in Deutschland. Dort wird die Kleidung per Hand auf ihre Qualität geprüft, ob sie noch weitertragbar ist oder nicht.
Sofern die Kleidungsstücke noch weitergetragen werden können, sprechen wir von Rewear. Dies ist die sinnvollste Form der Weiterverwendung, der Lebenszyklus wird verlängert und dadurch werden Ressourcen vollständig genutzt. Rewear macht ca. 2/3 der Kleidungsstücke aus, die eingeschickt werden. Dann gelangt deine Kleidung über Einkauf und Import zu neuen Besitzenden im Ausland.
Aber auch in Deutschland ist seit einiger Zeit der Trend erkennbar: Der Kauf von Second-Hand Ware wird wieder attraktiver und es gründen sich Online Plattformen, welche Second-Hand Ware verkaufen. Dadurch tun sich neue Handelskanäle für Textilien auf.
Die Produktion
Die Herstellung von Bekleidung kann in vier Phasen eingeteilt werden: Es beginnt in der Spinnerei, in der die textilen Fasern zu Garnen und Zwirnen gesponnen werden, um anschließend durch Weben, Stricken oder Wirken zu textilen Stoffflächen verarbeitet zu werden. Bei der Veredelung werden diese Flächen gefärbt, bedruckt oder mit besonderen Eigenschaften (z.B. knitterfrei, wetterfest) ausgerüstet. In der Konfektion werden dann die textilen Flächen in Form geschnitten und zu T-Shirts, Jeans etc. zusammengenäht.
Die größten Herausforderungen innerhalb der Textilproduktion entstehen während der Veredlung. So werden z.B. beim Färben von Textilien hohe Temperaturen benötigt und große Mengen an Wasser eingesetzt. Zum Beispiel können Je nach Verarbeitung und Färbung eines T-Shirts bis zu 15.000 Liter Wasser verbraucht werden.
Dadurch entstehen hohe Emissionen, denn das entstandene Abwasser muss anschließend wieder aufwendig gereinigt und aufbereitet werden. Durch den Einsatz von z.T. umwelt- und gesundheitsgefährdenden Chemikalien gehen Gefahren sowohl für nahegelegene Ökosysteme als auch für die Arbeiter*innen in den Textilfabriken aus. Neben dem Umgang mit gesundheitsschädlichen Stoffen leiden viele Arbeiter*innen unter schlechten Arbeitsbedingungen. Diesem entgegenzusteuern liegt u.a. in der Verantwortung der Unternehmen. Strenge Regelungen zu sozialen Standards und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen sind von allen Beteiligten einzuhalten.
Die Textilbranche ist stark von der Globalisierung der Märkte geprägt. So stammen circa 90% unserer gekauften Kleidung aus dem Import, zum größten Teil aus China, der Türkei und Bangladesch.
Die Wiederverwertung
Wenn Kleidung nicht mehr weitergetragen werden kann, weil sie zum Beispiel kaputt oder zu stark beschmutzt ist, landet deine Kleidung in der Wiederverwertung, also im Recycling. Aktuell wird vor allem mechanisch recycelt, das Kleidungsstück wird entsprechend geschreddert und weiterverarbeitet, um letztendlich als Rohstoff für ein neues Produkt verwendet zu werden. Neue Produkte können unter anderem Putzlappen oder Füllmaterialien für die Industrie sein.
Wir sind stets auf der Suche nach neuen Recycling-Innovationen, um aus den ursprünglichen Textilien, gleichwertige Produkte herstellen zu können. Im aktuellen Recyclingprozess findet ein Downcycling statt, welches die ursprüngliche Qualität der Produkte vermindert. Problem bei der Lösungsfindung sind die Zusammensetzung der verschiedenen Fasern, aus denen die Textilien bestehen. Besonders das Recycling von Textilien aus Mischfasern (Polyester/Baumwolle) oder der reine Polyester stellt den Recyclingmarkt aktuell vor große Herausforderungen.
Ungefähr 1/3 der eingesendeten Kleidung wird recycelt und wiederverwertet. Zwar entstehen in den meisten Fällen Qualitätsverluste beim Recycling, weshalb Weitertragen immer die beste Variante ist, aber es bietet die Möglichkeit, eine Ressource über ihre erste Funktionalität hinaus zu nutzen.
Die Fasergewinnung
Die weltweit wichtigsten Textilfasern sind Baumwolle und Polyester. Beide Faserarten zusammen bilden einen Anteil von fast 75% der jährlichen Fasermengen in Textilien.
Zu den wichtigsten Anbauländern für Baumwolle gehören Indien, China, die USA und Pakistan. Etwa 70% der weltweit produzierten Baumwolle stammt aus diesen Ländern. Die größten Umweltauswirkungen beim Baumwollanbau entstehen insbesondere bei der Bewässerung, der Düngung und der Schädlingsbekämpfung der Baumwollfelder. Der Baumwollanbau zeichnet sich durch seinen sehr hohen Wasserverbrauch und einem hohen Einsatz von Pestiziden aus. Zur besseren Vorstellung: Um die benötigte Menge an Baumwolle für ein herkömmliches T-Shirt zu gewinnen, benötigt man ca. 2.700 Liter Wasser.
Im Gegensatz zur Baumwolle als Naturfaser gehört Polyester zur Familie der Chemiefasern und ist die weltweit wichtigste synthetische Faser. China bildet auch hier das größte Produktionsland mit einem Anteil von etwa 70%. Polyester zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr formbeständig, haltbar und pflegeleicht ist sowie schnell trocknet. Im Vergleich zum Baumwollanbau wird deutlich weniger Wasser verbraucht. Allerdings ist die Polyesterherstellung sehr energieintensiv und basiert auf Erdöl, einem fossilen und damit nicht-regenerativen Rohstoff.
Während die Baumwollproduktion über die letzten 10 Jahre nahezu gleichgeblieben ist, hat sich die Herstellung von Polyester in diesem Zeitraum verdoppelt.
Die Entsorgung
Wenn das Kleidungsstück weder weiter tragbar noch recycelt werden kann, bleibt leider nur noch die Entsorgung. Das Kleidungsstück landet in der Verbrennungsanlage. Dabei kann zu kleinen Teilen Energie gewonnen werden.
Deshalb sind wir als Initiative „Platz schaffen mit Herz“ stehts an neuen Projekten und Entwicklungen in Bezug auf Wiederverwendung und Wiederverwertung interessiert.
Solange freuen wir uns, wenn wir dir mit deinen aussortierten Kleidungsstücken unter die Arme greifen können und einem Großteil davon ein neues Zuhause schenken zu können.
Die Initiative Zukunft gGmbH
Die Initiative Zukunft gGmbH wurde 2014 von der Otto (GmbH & Co. KGaA) ins Leben gerufen, um als gemeinnützige Gesellschaft die verantwortungsbewusste Weitergabe der Mittel von „Platz schaffen mit Herz“ zu verwalten. Die durch die Kleiderspenden erzielten Mittel werden, abzüglich der angefallenen Kosten für Administration und Logistik, an die Initiative Zukunft gGmbH übermittelt, die im Rahmen ihrer Satzung als gGmbH keine Gewinne erzielen darf und die erhaltenen Mittel somit fast vollständig an die ausgewählten Organisationen überträgt.
Gemeinnützig – unabhängig – transparent
Das sind die Werte, für die die Initiative Zukunft steht und nach denen die zu fördernden Projekte ausgewählt werden.