Was passiert mit deiner Kleiderspende?

Damit deine Spende auch wirklich da ankommt, wo sie hilft, durchläuft dein Paket vom Paketboten bis zur Wertspende mehrere Stationen. Wir möchten dir zeigen, wie deine Kleidung weiterverwendet wird und auf welchen Wegen sie Gutes tut.

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Entsorgung

Die Entsorgung

Wenn das Kleidungs­stück weder weiter trag­bar noch recycelt werden kann, bleibt leider nur noch die Ent­sorgung. Das Kleidungs­stück landet in der Ver­brennungs­anlage. Dabei kann zu kleinen Teilen Energie ge­wonnen werden. Wirklich Umwelt- und Ressourcen­schonend ist diese Methode jedoch nicht.
Des­halb sind wir als Initiative “Platz schaffen mit Herz” stehts an neuen Projekten und Ent­wicklungen in Bezug auf Wieder­ver­wendung und Wieder­ver­wertung interessiert.
So­lange freuen wir uns, wenn wir dir mit deinen aus­sortierten Kleidungs­stücken unter die Arme greifen können und einem Groß­teil davon ein neues Zu­hause schenken zu können.

Wiederverwertung

Die Wieder­ver­wert­ung

Wenn Kleidung nicht mehr weiter­getragen werden kann, weil sie zum Bei­spiel kaputt oder zu stark be­schmutzt ist, landet deine Kleidung in der Wieder­ver­wertung, also im Recycling. Aktuell wird vor allem mechanisch re­cycelt, das Kleidungs­stück wird ent­sprechend ge­schreddert und weiter­ver­arbeitet, um letzt­endlich als Roh­stoff für ein neues Produkt ver­wendet zu werden. Neue Produkte können unter anderem Putz­lappen oder Füll­materialien für die Industrie sein.
Wir sind stets auf der Suche nach neuen Recycling-Innovationen, um aus den ur­sprünglichen Textilien, gleich­wertige Produkte her­stellen zu können. Im aktuellen Recycling­prozess findet ein Down­cycling statt, welches die ursprüngliche Qualität der Produkte ver­mindert. Problem bei der Lösungs­findung sind die Zusammen­setzung der verschiedenen Fasern, aus denen die Textilien be­stehen. Besonders das Recycling von Textilien aus Misch­fasern (Polyester/Baumwolle) oder der reine Polyester stellt den Recycling­markt aktuell vor große Her­aus­forderungen.
Ungefähr 1/3 der ein­ge­sendeten Kleidung wird re­cycelt und wieder­ver­wertet. Recycling ist besser als, aber das ur­sprüngliche Produkt ver­liert dennoch an Qualität, weshalb Weiter­tragen der Kleidung die umwelt­schonenste Variante ist.

Weiterverwendung

Die Weiter­ver­wendung

Wenn du dich dazu ent­scheidest, ein Kleidungs­stück aus­zu­sortieren, gibt es einige Möglich­keiten dieses weiter­zu­geben. Üblich ist es in Deutsch­land aus­sortierte Textilien zu spenden. Ca. eine Million Tonnen Alt­kleider werden jedes Jahr in Alt­kleider­container oder Sammlungen gegeben. Seit der 1990er Jahre wächst die Menge der aus­sortierten Textilien kontinuierlich. Dadurch kommen mittler­weile mehr Alt­kleider zusammen, als soziale Ein­richtungen be­nötigen (Quelle: Fair­Wertung).
Neben klassischen Abgabe­stellen wie Container oder Sammel­stellen, bietet Platz schaffen mit Herz ein weiteres An­gebot für aus­sortierte Textilien. Platz schaffen mit Herz hilft dir dabei, deiner Kleidung ein zweites Leben zu schenken. Dein Paket mit der Kleider­spende geht auf direktem Weg zu einem unserer Sortier­be­triebe in Deutsch­land. Dort wird die Kleidung per Hand auf ihre Qualität geprüft, ob sie noch weiter­trag­bar ist oder nicht.
Sofern die Kleidungs­stücke noch weiter­ge­tragen werden können, sprechen wir von Re­wear. Dies ist die sinn­vollste Form der Weiter­verwendung, der Lebens­zyklus wird ver­längert und da­durch werden Ressourcen voll­ständig ge­nutzt. Dies macht ca. 2/3 der Kleidungs­stücke aus, die ein­ge­schickt werden. Dann geht deine Kleidung über An­käufer und Importeure zu ihren neuen Besitzern im Aus­land.
Aber auch in Deutsch­land ist seit ein einiger Zeit der Trend er­kenn­bar: Der Kauf von Second-Hand Ware wird wieder attraktiver und es gründen sich Online Platt­formen, welche Second-Hand Ware ver­kaufen. Dadurch tun sich neue Handels­kanäle für Textilien auf.

Nutzung

Die Nutzung

Nach dem Kauf eines Kleidungs­stücks beginnt ein Kreisl­auf, den wir alle gut kennen. Unsere Kleidung muss regel­mäßig ge­waschen, ge­trocknet und ggf. ge­bügelt werden. Und in unseren Kleider­schränken tummelt sich eine Viel­zahl von Kleidungs­stücken. Frauen besitzen im Durch­schnitt mit 118 Kleidungs­stücke, damit deutlich mehr als Männer (73 Teile) (Quelle: Greenpeace 2015).
Ge­waschen wird in der Regel in einer Wasch­maschine – dabei wird Wasser, Strom und auch Wasch­mittel verbraucht. Einen positiven Beitrag leistet es, wenn beim Kauf einer Waschmaschine darauf ge­achtet wird, wie hoch die Energie­effizienz und der Wasser­ver­brauch pro Wasch­gang ist.
Um die gewaschene Wäsche zu trocknen, gibt es zwei Möglich­keiten: entweder wird die Wäsche zum Trocknen auf­ge­hängt oder in einem Wäsche­trockner maschinell ge­trocknet. Der Einsatz von Wäsche­trocknern ist sehr bequem, ver­braucht aber natürlich zusätzlich Strom. Wird die Wäsche in ge­schlossenen Räumen zum Trocken auf­ge­hängt, ist es wichtig regel­mäßig und gut zu lüften, da sonst die Feuchtig­keit im Raum bleibt und sich Schimmel bilden kann.
Grund­sätzlich gilt: die Lebens­dauer von Textilien ist be­grenzt und u.a. von Faktoren wie Produkt­qualität, Wasch­häufig­keit, Trage­verhalten abhängig. Spätestens nach drei Jahren, wird die Hälfte der Ober­teile, Hosen, Schuhen in deutschen Kleiderschränken ausgemustert (Quelle: Greenpeace 2015).
Je länger du jedoch dein Kleidungs­stück trägst, desto besser ist das für die Um­welt.

Produktion

Die Produktion

Die Her­stellung von Be­kleidung kann in vier Phasen ein­ge­teilt werden: Es beginnt in der Spinnerei, in der die textilen Fasern zu Garnen und Zwirnen ge­sponnen werden, um an­schließend durch Weben, Stricken oder Wirken zu textilen Stofff­lächen ver­arbeitet zu werden. Bei der Ver­edelung werden diese Flächen ge­färbt, be­druckt oder mit besonderen Eigen­schaften (z.B. knitter­frei, wetter­fest) aus­ge­rüstet. In der Kon­fektion werden dann die textilen Flächen in Form ge­schnitten und zu T-Shirts, Jeans etc. zusammen­genäht.
Die größten Her­aus­forderungen inner­halb der Textil­produktion ent­stehen während der Ver­edlung. So werden z.B. beim Färben von Textilien hohe Temperaturen benötigt und große Mengen an Wasser eingesetzt. Zum Bei­spiel können Je nach Ver­ar­beitung und Färbung eines T-Shirts bis zu 15.000 Liter Wasser ver­braucht werden.
Es ent­stehen hohe Emissionen und das entstandene Ab­wasser muss an­schließend wieder auf­wendig ge­reinigt und auf­bereitet werden. Durch den Einsatz von z.T. umwelt- und gesund­heits­gefähr­denden Chemikalien gehen Ge­fahren so­wohl für nahe­gelegene Öko­systeme als auch für die Arbeiter*innen in den Textil­fabriken aus. Neben dem Umgang mit gesund­heits­schädlichen Stoffen, leiden viele Arbeiter*innen unter schlechten Arbeits­bedingungen. Diesem ent­gegen­zusteuern liegt u.a. in der Verantwortung der Unter­nehmen. Strenge Regelungen zu sozialen Standards und menschen­würdige Arbeits­bedingungen sind von allen Beteiligten ein­zu­halten.
Die Textil­branche ist stark von der Globalisierung der Märkte ge­prägt. So stammen circa 90% unserer ge­kauften Kleidung aus dem Im­port, zum größten Teil aus China, der Türkei und Bangladesch.

Fasergewinnung

Die Faser­gewinnung

Die welt­weit wichtigsten Textil­fasern sind Baum­wolle und Polyester. Beide Faser­arten zusammen bilden einen Anteil von fast 75% der jährlichen Faser­mengen in Textilien.
Zu den wichtigsten Anbau­ländern für Baum­wolle gehören Indien, China, die USA und Pakistan. Etwa 70% der welt­weit produzierten Baum­wolle stammt aus diesen Ländern. Die größten Umwelt­aus­wirkungen beim Baum­wollan­bau entstehen ins­besondere bei der Be­wässerung, der Düngung und der Schädlings­be­kämpfung der Baum­woll­felder. Der Baum­woll­an­bau zeichnet sich durch seinen sehr hohen Wasser­ver­brauch und einem hohen Ein­satz von Pestiziden aus. Zur besseren Vor­stellung: Um die benötigte Menge an Baum­wolle für ein her­kömmliches T-Shirt zu gewinnen, benötigt man ca. 2.700 Liter Wasser.
Im Gegen­satz zur Baum­wolle als Natur­faser gehört Poly­ester zur Familie der Chemie­fasern und ist die welt­weit wichtigste synthetische Faser. China bildet auch hier das größte Produktions­land mit einem Anteil von etwa 70%. Polyester zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr form­beständig, halt­bar und pflege­leicht ist sowie schnell trocknet. Im Ver­gleich zum Baum­woll­an­bau wird deutlich weniger Wasser ver­braucht. Allerdings ist die Poly­ester­herstellung sehr energie­intensiv und basiert auf Erd­öl, einem fossilen und damit nicht-re­generativen Roh­stoff.
Während die Baum­woll­produktion über die letzten 10 Jahre nahe­zu gleich­geblieben ist, hat sich die He­rstellung von Poly­ester in diesem Zeit­raum ver­doppelt.

3. Deine Kleidung wird weitergereicht

Dank der genauen Sortierung kann die Kleidung jetzt zielspezifisch auf die Reise gehen. Über verschiedene Handelskanäle erreichen die Textilien dann ihre neuen Besitzer in Osteuropa, im Nahen und Mittleren Osten und nach Afrika gehen. In Mitteleuropa ist der Bedarf an gebrauchten Textilien weitestgehend gedeckt, in den genannten Regionen hingegen ist qualitativ hochwertige und gleichzeitig günstige Kleidung, begehrt. Zudem entstehen durch den Handel vor Ort neue Arbeitsplätze.

4. Stoffreste werden recycelt

Foto: SOEX
Kleidungsstücke, die aufgrund von modischen Aspekten oder Beschädigungen nicht für den Weiterverkauf geeignet sind, werden nicht entsorgt. Aus ihnen entstehen z.B. Putzlappen oder sie werden zu Fasern recycelt, die beispielsweise in der Automobilzuliefererindustrie Verwendung finden. So wird nichts verschwendet. Selbst Staub, der beim Recyclingprozess entsteht, wird abgesaugt und zu Briketts gepresst.

Die Initiative Zukunft gGmbH

Die Initiative Zukunft gGmbH wurde 2014 von der Otto (GmbH & Co KG) ins Leben gerufen, um als gemeinnützige Gesellschaft die verantwortungsbewusste Weitergabe der Mittel von „Platz schaffen mit Herz“ zu verwalten. Die durch die Kleiderspenden erzielten Mittel werden, abzüglich der angefallenen Kosten für Administration und Logistik, an die Initiative Zukunft gGmbH übermittelt, die im Rahmen ihrer Satzung als gGmbH keine Gewinne erzielen darf und die erhaltenen Mittel somit fast vollständig an die ausgewählten Organisationen überträgt.

Gemeinnützig – unabhängig – transparent

Das sind die Werte, für die die Initiative Zukunft steht und nach denen die zu fördernden Projekte ausgewählt werden.